Auf Initiative des Vereins proNeubritz wurde am 7. August 2014 vor dem Haus Hermannstraße 123 in Neukölln durch den Künstler Gunter Demnig Stolpersteine für die jüdische Familie Althof verlegt.
Karl Althof wurde am 2. Juni 1880 in Hessen geboren. Seine Frau Dorothea, geb. Schnell kam am 27. Juli 1881 in Westpreußen zur Welt. Sie heirateten im Juni 1918. Am 7. November 1919 wurde Sohn
Arno Aron in Berlin geboren, sein jüngerer Bruder Siegbert verstarb mit 5 Jahren an Ruhr.
In der Hermannstraße 123 besaßen sie ein Geschäft für Damenbekleidung. 1938 wurden die Scheiben ihres Geschäfts eingeschlagen und Hetzparolen an die Wand geschmiert. Im Sommer 1942 bekam die
Familie den Befehl zur „Umsiedlung“ nach Riga. Sohn Arno sollte von Nachbarn versteckt werden, aber als er sich von seinen Eltern verabschieden wollte, lief er direkt der Gestapo in die Hände.
Die Familie wurde mit dem zweiten von vier „Osttransporten“ mit jeweils ca. 1.000 Menschen zur „Endlösung“ nach Riga deportiert. Ihr Todesdatum wird mit dem 22. Oktober 1942 angegeben. Eventuell
musste Arno zuvor noch Zwangsarbeit leisten, ehe auch er umgebracht wurde. Da die Opfer in Riga in einem riesigen Massengrab verscharrt wurden, bleibt das Schicksal und das genaue Todesdatum von
Arno ungewiss.