Mi
06
Sep
2023
Stolpersteinführung
Am 9. November 1938 wurden bei der Pogromnacht in Berlin und anderswo ungezählte jüdische Geschäfte zerstört. ProNeubritz e.V. führt aus diesem Anlass eine Stolpersteinführung durch Neubritz durch. An den Stolpersteinen werden Lichter aufgestellt und es wird mit Informationstexten an die Verfolgten erinnert.
Treffpunkt: 9. November 2023, 19 Uhr
am U-Bahnhof Grenzallee, Ausgang Jahnstraße
Sa
24
Sep
2022
Stolpersteinführung
In Erinnerung an die "Kristallnacht" lädt der Verein proNeubritz e.V. am Mittwoch, den 9. November 2022 zu einer Stolpersteinführung ein. Der Abendspaziergang beginnt um 18 Uhr am U-Bahnhof Grenzallee, Ausgang Jahnstraße.
Die Steine wurden vom Künstler Gunter Demnig vor vielen Hauseingängen verlegt und erinnern an ehemalige Nachbarn, die in der Zeit des Faschismus verfolgt, vertrieben oder ermordet wurden.
Die Teilnahme ist kostenlos. Spenden werden aber gerne entgegengenommen.
Bildergalerie
Fr
26
Aug
2022
Stolperstein-Putz-Spaziergang
Auch in diesem Jahr beteiligt sich proNeubritz e.V. an den Berliner Freiwilligentagen mit einem Stolperstein-Putz-Spaziergang.
Wann?
Donnerstag, den 15.09.2022, um 18:30 Uhr
Treffpunkt: U-Bahnstation Grenzallee, Ausgang Jahnstraße.
Di
02
Nov
2021
Abendspaziergang zu den Stolpersteine
Am 9. November 1938 wurden bei der Pogromnacht in Berlin und anderswo ungezählte jüdische Geschäfte zerstört. ProNeubritz e.V. führt aus diesem Anlass eine Stolpersteinführung durch Neubritz durch. An den Stolpersteinen werden Lichter aufgestellt und es wird mit Informationstexten an die Verfolgten erinnert.
Treffpunkt: 9. November 2021, um 19 Uhr am U-Bahnhof Grenzallee, Ausgang Jahnstraße
Mo
09
Aug
2021
Stolpersteine putzen
Am Donnerstag, den 16. September 2021 wird proNeubritz e.V. im Rahmen einer Aktion des NEZ (Neuköllner Engagement Zentrum) die Stolpersteine in Neubritz putzen. Los geht um 19 Uhr am U-Bahnhof Grenzallee/Ausgang Jahnstraße.
Sa
19
Sep
2020
Stolpersteine in Neubritz
Im Rahmen der Berliner Freiwilligentage beteiligte sich proNeubritz e.V.am 16.09.2020 an der Stolperstein-Putzaktion in Neukölln. Dabei wurde auch an die Schicksale der Opfer erinnert.
In der Hermannstrasse wurde an die jüdischen Kaufleute Karl und Dorothea Althof erinnert, deren Scheiben eingeschlagen wurden, und ihrem Sohn Arno Aron, der der GESTAPO in die Arme lief. Und an Samson Baruch Wurzel mit seiner Tochter Anna, deren Tabakladen in der Bürgerstrasse geplündert wurde. Und an Benno und Hedwig Wittenberg mit ihren Söhnen Erwin und Siegfried in der Grenzallee, deren Betrieb “arisiert” wurde. An Richard und Margot Schäfer mit Sohn Kurt Max sowie Leo Cohn in der Julius Straße. An die jüdischen Schwestern Else und Johanna Grand in der Rungiusstrasse, die in den Freitod gingen, um der Deportation zu entgehen. An das “Euthanasie” -Opfer Klara Jacob aus der Silbersteinstrasse, wobei bei den behinderten Menschen erste Massenvernichtungen geübt wurden. An den Kommunisten und Widerstandskämpfer Karl Tybussek in der Jahnstrasse, an den Sozialdemokraten und Verleger Paul Fürst in der Bruno-Bauer-Straße sowie dem Vorsitzenden des Brüderkreises der Philip-Melanchthon-Kirche und Mitbegründer der Bekennenden Kirche Carl Pohl in der Silbersteinstrasse.
Sa
12
Sep
2020
Stolpersteinführung
Im Rahmen der Berliner Freiwilligentage führt proNeubritz e.V. am Mittwoch, den 16.09.2020 ab 19 Uhr eine Stolperstein-Führung durch. Dabei werden die Steine auch geputzt. Treffpunkt ist der U-Bahnhof Grenzallee, Ausgang Buschkrugallee.
Am Montag, den 9.11.2020 findet eine weitere Führung statt. Einzelheiten folgen.
So
10
Nov
2019
Stolperstein-Führung durch Neubritz
In Erinnerung an die „Kristallnacht“ am 9. November 1938 organisierte der Ortsteil-Verein proNeubritz e.V. eine Stolperstein-Führung.
Am U-Bahnhof Grenzallee wurde an die Familie Wittenberg erinnert. Ihr Haus, ihr Geschäft und ihr Warenlager in der Buschkrugallee 21-23 mussten sie mit großem Verlust an die Firma „Karosserie Glaubschat" verkaufen. Sie flohen nach Prag und kamen von dort am 10. Dezember 1941 zunächst in das KZ Theresienstadt und ein Jahr später wurden Benno und Hedwig Wittenberg im Ghetto Piaski im Zuge der Aktion Reinhardt ermordet. Die Söhne Erwin und Siegfried konnten nach England und Palästina fliehen. Es sind meines Wissens ganz besondere Stolpersteine, weil sie sonst nur Tote verlegt werden. Übrigens müssen sich die Täter, die vor ein paar Jahren Stolpersteine in Britz gestohlen haben, hier wohl beobachtet gefühlt haben, denn diese hier wurden nur gelockert.
In der Jahnstrasse 12 wohnten die Kommunisten Karl und Frieda Tybussek. Sie legten Feuer in den kriegswichtigen „Georgi, Rheinhold
& Co. Berlin-Zehlendorf“. Sie wurden vermutlich 1942 verhaftet und nach dreitägigen Schau-Prozess am 9. April 1943 verurteilt. Karl Tybussek wird am 26. Mai 1943 in Brandenburg-Göhren durch
den Strang hingerichtet. Frieda Tybussek kommt durch die Allierten am Kriegsende aus dem Gefängnis.
Die Schwestern Else und Johanna Grand aus der Rungiusstrasse wählten am 3.
November 1941 den Freitod, um der bevorstehenden Deportation zu entgehen. Diese beiden Stolpersteine wurden bereits 2008 verlegt und zählen damit zu den ältesten Stolpersteinen in Neubritz.
Am 9. November 1938 zerstört und plündert die SS das Tabakwaren- Geschäft von Samson Baruch Wurzel in der Bürgerstrasse 31. Die Familie wohnte
in der Hausnummer 57. Er selbst war schon über 80 Jahre alt. Am 28. Mai 1943 wird er in das KZ Theresienstadt abtransportiert, wo er am 1. Februar 1944 ermordet wird. Die Spuren seiner Tochter
Anna verlieren sich im KZ Auschwitz, die vom seinem Sohn im Ghetto Krakau.
Familie Althof hatte ein Geschäft für Bekleidung an der Hermannstrasse 123. Die Scheiben ihres Geschäfts wurden in der
„Reichskristallnacht“ eingeschlagen und die Wände mit Parolen beschmiert Ob sie ihr Geschäft wieder öffneten ist nicht bekannt. Sohn Arno soll von Nachbarn versteckt werden. Als er das letzte Mal
seine Eltern sehen will, läuft er der Gestapo in die Arme. Er wird wie die Eltern Karl und Dorothea am 19. Oktober 1942 in das KZ Riga verfrachtet.
Der Sozialdemokrat Paul Fürst besaß einen Verlag in der Gontardstrasse 2 am Alexanderplatz und wohnte in der Bruno-Bauer Straße 17A. 1938
erhielt er Berufsverbot. Im Dezember 1940 werden seine Bücher beschlagnahmt und er wird in das KZ Sachsenhausen gebracht. In seinem Todesschein steht der 6. Juni 1941.
Er sei an Kreislaufschwäche und doppelseitiger Lungenentzündung gestorben.
Der Verein proNeubritz gedachte auch dem Pfarrer Carl Pohle von der Phillip-Melanchthon Kirche die zur Bekennenden Kirche gehörte. Er wohnte in der Silbersteinstr 114. Er wurde am 24. April 1943 verhaftet und am 17. April vom Volksgerichtshof zum Tod verurteilt. Er wurde am 5. Juni 1944 in Brandenburg-Göhren durch Fallbeil hingerichtet.
Deshalb mein Aufruf an alle, die bis hierhin gelesen haben. Passt auf, das diejenigen, die zu Gewalt an anderen Menschen aufrufen, niemals mehr in Deutschland an die Macht kommen.
Bertil Wewer
Di
29
Okt
2019
Stolpersteinführung durch Neubritz
Am 9. November 2019 lädt der Verein proNeubritz e.V. zu einer Stolpersteinführung ein. Der Abendspaziergang beginnt um 18 Uhr am U-Bahnhof Grenzallee, Ausgang Jahnstraße.
Die Steine wurden vom Künstler Gunter Demnig vor vielen Hauseingängen verlegt und erinnern an ehemalige Nachbarn, die in der Zeit des Faschismus verfolgt, vertrieben oder ermordet wurden.
Die Teilnahme ist kostenlos. Spenden werden aber gerne entgegengenommen.
Sa
10
Nov
2018
80. Jahrestag der Pogromnacht
Anlässlich des 80. Jahrestages der Novemberpogrome von 1938 putzten am Freitag, den 9. November 2018 Mitglieder von proNeubritz e.V. die Stolpersteine in Neubritz und zündeten Kerzen an.
Di
04
Sep
2018
Stolpersteinführung
Der Stadtteilverein proNeubritz e.V. veranstaltet am 16. September 2018 ab 16 Uhr eine Stolpersteinführung durch Neubritz. Der Spaziergang beginnt am U-Bahnhof Grenzallee, Ausgang Jahnstraße.
Die Steine wurden vom Künstler Gunter Demnig vor vielen Hauseingängen verlegt und erinnern an ehemalige Nachbarn, die in der Zeit des Faschischmus verfolgt, vertrieben oder ermordet wurden.
Die Teilnahme ist kostenlos. Spenden werden aber gerne entgegengenommen.
Keine Anmeldung erforderlich.
Di
29
Mai
2018
Führung zu Stolpersteinen
Der Stadtteilverein „proNeubritz e.V.“ lädt Sonntag, den 3. Juni 2018 zu einer Stolperstein-Führung ein. Diese erinnern an ehemalige Nachbarn, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt,
vertrieben oder ermordet wurden. Die Tour beginnt um 16 Uhr am S-Bahnhof Hermannstraße (Taxistand).
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Mo
11
Dez
2017
Stolpersteinführung
In der Nacht vom 5. zum 6. November 2017 wurden mehrere Stolpersteine in Neukölln ausgegraben und gestohlen. Die Tat ist vermutlich Rechtsradikalen zuzuschreiben. Zu den gestohlenen Steinen
gehören auch einige Stolpersteine, die der Bürgerverein proNeubritz e.V. zum Andenken an Neubritzer Opfer des Nationalsozialismus verlegen ließ. Das Bezirksamt und das Museum Neukölln haben
dankenswerterweise auch mit Hilfe von Spenden aus der Bevölkerung schnell reagiert und die gestohlenen Steine in der letzten Woche neu und gesichert verlegen lassen.
Zum Gedenken an die Opfer, deren Steine in dieser Nacht gestohlen beziehungsweise beschädigt wurden, und als Zeichen gegen Rechts führte der Verein am 8. Dezember 2017 einen Abendspaziergang zu
den wieder neu verlegten Stolpersteinen in Neubritz durch. Besucht wurden die neu verlegten Steine in der Bürgerstraße
57 für Samson Baruch Wurzel und seine Tochter Anna, der Stolperstein in der Bruno-Bauer-Straße 17a für Paul
Fürst, die beiden den Geschwistern Else und Johanna Grand gewidmeten
Steine in der Rungiusstraße 33, der Stein für Karl
Tybussek in der Jahnstraße 12 und die vier Steine für die Familie
Wittenberg in der Buschkrugallee 21/23, direkt am U-Bahnhof Grenzallee.
An dem Abendspaziergang nahmen nicht nur Bürger aus Neubritz teil, die den Opfern des Nationalsozialismus Ehre erweisen wollten.
So
03
Dez
2017
Abendspaziergang zu den wieder neu verlegten Stolpersteinen in Neubritz
Freitag, 8. Dezember 2017
Treffpunkt: 18:30 Uhr
12347 Berlin, Bürgerstraße 57.
Kostenlos, keine Anmeldung erforderlich
Einen Monat nach dem vermutlich politisch motivierten Diebstahl von Stolpersteinen in Neukölln werden diese Dank vieler Spenden und der Unterstützung des Museums Neukölln und des Straßen- und
Grünflächenamtes in dieser Woche neu verlegt.
Nach Abschluss dieser Arbeiten führen Mitglieder des Stadtteilvereins proNeubritz e.V. einen Spaziergang zu den neu verlegten Stolpersteinen in Neubritz durch, zum Gedenken an die Opfern des
Nationalsozialismus, deren Steine in der Nacht vom 5. zum 6. November 2017 gestohlen bzw. beschädigt wurden.
Do
09
Nov
2017
Diebstahl von Stolpersteinen in Neubritz
In der Nacht vom 5. zum 6. November 2017 wurden nicht nur Stolpersteine in der Steinbockstraße und in der Hufeisensiedlung ausgegraben und gestohlen, sondern auch in Neubritz, also zwischen Ringbahn im Norden und Teltowkanal im Süden. Es handelt sich dabei um die Stolpersteine für die jüdischen Schwestern Else und Johanna Grand in der Rungiusstraße 33, die am 3. November 1941 durch Freitod einer Deportation zuvor kamen, dem sozialdemokratischen Verleger Paul Fürst in der Bruno-Bauer-Straße 17a, der am 6. Juni 1941 im KZ Sachsenhausen umgebracht wurde, dem kommunistischen Widerstandskämpfer Karl Tybussek aus der Jahnstraße 12, der nach einem dreitägigen Schauprozess am 26. Mai 1943 im Zuchthaus Brandenburg erhängt wurde sowie für den jüdischen Kaufmann Samson Baruch Wurzel und seiner Tochter Anna aus der Bürgerstraße 57, die 1943 in den KZ Theresienstadt bzw. Auschwitz umkamen. Die vier Stolpersteine für die jüdische Familie Wittenberg in der Buschkrugallee 21 waren bereits gelockert, vermutlich wurde der oder die Täter aufgrund der Nähe zum U Grenzallee an ihrem kriminellen Handeln gestört.
Während die Stolpersteine für die Schwestern Grand bereits 2008 verlegt wurden, ließ der Verein proNeubritz die Gedenksteine für Vater und Tochter Wurzel erst im September 2017 verlegen, also 79 Jahre nachdem die Schaufensterscheiben ihres Tabakwarengeschäfts in der Reichsprogromnacht am 9. November 1938 eingeschlagen wurden.
Dazu der Vorsitzende Bertil Wewer: „Diese feige Tat gleicht einer Grabschändung und zeigt, wie wenig Anstand diese mutmaßlichen Rechtsradikalen haben.“
Der Verein hat Strafanzeige gestellt.
Der Verein proNeubritz versteht sich als Nachfolgeorganisation der Betroffenenvertretung im ehemaligen Sanierungsgebiet „Wederstraße“ und lässt seit einigen Jahren Stolpersteine in Neubritz verlegen. Unter den Opfern des Nationalsozialismus in Neubritz sind nicht nur politisch oder rassistisch Verfolgte, sondern auch Christen der „Bekennenden Kirche“ sowie behinderte Menschen, die als „Euthanasie“- Opfer durch die „Aktion T4“ getötet wurden.
Der Ersatz der sechs Steine übersteigt die finanziellen Möglichkeiten des Vereins. Der Verein ruft daher zu Spenden für proNeubritz e.V. auf das Konto IBAN DE75 4306 0967 1112 3815 00 auf. Wenn bei der Überweisung Name und Anschrift angegeben werden, stellt der gemeinnützige Verein eine Spendenbescheinigung aus.
Do
10
Aug
2017
Stolpersteinverlegung
Auf Initiative des Vereins proNeubritz e.V. wurden am Samstag, den 09.09.2017 im Rahmen des Kunstprojektes "Stolpersteine" zwei kleine Messingplatten vom Kölner Künstler Gunter Demnig vor dem Wohnhaus Bürgerstraße 57 verlegt.
Sie sollen an Samon Wurzel und seine Tochter Anna erinnern, die hier wohnten.
Samson Wurzel war Inhaber eines Tabakwarengeschäft in der Bürgerstraße 31. In der Kristallnacht, am 09.11.1938 wurden die Scheiben seines Geschäftes eingeschlagen und das Geschäft geplündert.
Samson Wurzel starb in Theresienstadt, Tochter Anna in Auschwitz – Birkenau.
Mi
07
Jun
2017
Stolperstein-Führung
Die nächste Stolperstein-Führung findet
am Sonntag, 18. Juni 2017, 16 Uhr statt.
Treffpunkt: S-Bahnhof Hermannstraße, am Taxistand
Keine Anmeldung erforderlich.
Di
27
Sep
2016
Stolpersteinführung
Der Ortsteilverein „proNeubritz“ führte am 25. September 2016 erneut eine Stolperstein-Führung durch Neubritz durch. Es wurde den jüdischen, sozialdemokratischen oder kommunistischen Opfern des Nazi-Regimes gedacht.
Do
08
Sep
2016
Stolpersteinführung
In Neubritz gibt es am Sonntag, den 25. September um 14:30 Uhr eine Führung zu Stolpersteinen, die der Künstler Gunter Demnig an den letzten selbstgewählten Wohnort von Opfern der NS-Zeit verlegt
hat.
Es werden die Biografien von Menschen vorgestellt, an denen die Stolpersteine erinnern sollen.
Treffpunkt ist der U-Bahnhof Grenzallee, Ausgang Jahnstraße.
Die Führung dauert ca. 90 Minuten und ist kostenlos, Spenden sind erbeten.
Do
23
Jun
2016
Stolpersteinführung
Auch in diesem Jahr veranstaltet der Stadtteilverein proNeubritz e.V. Stolpersteinführungen durch Neubritz. Die kleinen Messingscheiben, die vor vielen Hauseingängen vom Künstler Gunter Demning verlegt wurden, sollen an ehemalige Nachbarn erinnern, die in der Zeit des Faschismus verfolgt, vertrieben oder ermordet wurden.
Wir treffen uns am Sonntag, den 10. Juli um 14:30 Uhr
vor der Apotheke Silbersteinstraße/Hermannstraße 116
Die Führung dauert ca. 90 Minuten. Die Teilnahme ist kostenlos. Spenden werden aber gerne entgegengenommen. Eine weitere Führung findet am 25. September statt.
Mi
04
Nov
2015
Ein Stolperstein für Carl Pohle
Auf Initiative des Vereins proNeubritz e.V. wurde am 16. November 2015 im Rahmen des Kunstprojektes „Stolpersteine“ des Künstlers Gunter Demnig vor dem Haus Silbersteinstraße 114 ein Stein für Carl Pohle verlegt.
Carl Pohle wurde am 08.12.1889 in Berlin geboren. Nach der Schulzeit lernte er Schuhmacher und arbeitete später als Heimarbeiter. Mit seiner Frau Margarete hatte er zwei Töchter, Ruth und
Lucie.
1928 wurde er arbeitsunfähig, 1931 erlitt er eine rechtsseitige Lähmung und brauchte einen Rollstuhl. Trotz seiner Behinderung war er sehr aktiv.
Carl Pohle gehörte der DNVP an, einer Partei die die Weimarer Republik bekämpfte und die Monarchie anstrebte. Zeitweise war er stellvertretender Leiter der DNVP in Neukölln. 1931 verließ er die
Partei.
1934 gründete und leitete Pohle die Gruppe der „Bekennende Kirche“ (BK) in Neubritz und gehörte dem Bruderrat an. Als Vorsitzender des Bruderrates der Philipp-Melanchthon Kirche war er ein weit
über den Bezirk Neukölln hinaus bekannter Laie.
Politisch war er Gegner des NS-Regimes. Er stufte es als verbrecherisch und höchst verderblich ein.
Pohle war ein sehr aufrichtiger und freimütiger Mensch. Dies wurde ihm zum Verhängnis.
Bei der privaten Verlobungsfeier seiner 1920 geborenen Tochter am 19. Februar 1943 verurteilte er in einer separaten sog. Herrenrunde die lange Verfolgung des Berliners Bekenntnispfarrers Martin
Niemöller und machte dafür den "Führer" Adolf Hitler verantwortlich. Angeblich charakterisierte er ihn als Schweinehund, Verbrecher und Lump. Daneben bekannte er sich dazu, "Feindsender" zu
hören.
Carl Pohle wurde kurz nach der Verlobung denunziert und wegen Hetze angezeigt. Vermutlich durch den kriegsblinden Verlobten und seiner Pflegerin.
14 Tage nach der Verlobung wurde diese wieder aufgehoben.
Am 9. März 1944 wurde Anklage wegen „Wehrkraftzersetzung“ vor dem Volksgerichtshof erhoben. Vor dessen Kammergericht fand am 17. April die Hauptverhandlung statt. Der Urteilsspruch des VGH
lautete: „Der Angeklagte Carl Pohle hat am 4. Kriegsjahr in übelster Weise defaitistisch gehetzt und den Führer maßlos beschimpft. Für immer ehrlos, wird er mit dem Tode bestraft“.
Pohle kam in das Männergefängnis nach Brandenburg-Görden. Der Bekenntnischrist wurde am 5. Juni 1944 im Zuchthaus Brandenburg mit der Guillotine enthauptet. Einen Tag später informierte
Oberpfarrer Andreas Reymann die Witwe Margarete Pohle darüber, dass ihr Mann hingerichtet wurde.
Seine Urne befindet sich noch heute auf dem Ehrenhain am Marienberg in Brandenburg an der Havel. Obwohl hier über 1400 Männer hingerichtet wurden, erinnern am Eingang vier Gedenktafeln nur an ca.
300 Opfer mit Rang und Namen, darunter auch Carl Pohle.
Recherche: Karin Kuhrt
Quellen:
Sandvoß, Hans-Reiner: „Widerstand in Neukölln“, Heft 4, Hrg. Gedenkstätte Deutscher Widerstand 1990
Sandvoß, Hans-Reiner: „Es wird gebeten, die Gottesdienste zu überwachen ...“,
Lukas Verlag, 2014
Gedenkstätte Brandenburg /Havel
Bundesarchiv Berlin
Do
25
Jun
2015
Stolpersteinführung
Der Stadtteilverein proNeubritz e.V. veranstaltet am 4. Juli 2015 ab 15.30 Uhr eine Stolpersteinführung durch Neubritz.
Die Steine wurden vom Künstler Gunter Demnig vor vielen Hauseingängen verlegt und erinnern an ehemalige Nachbarn, die in der Zeit des Faschischmus verfolgt, vertrieben oder ermordet wurden. Der Spaziergang beginnt am Taxistand am S-Bahnhof Hermannstraße und endet nach ca. zwei Stunden am U-Bahnhof Grenzallee. Die Teilnahme ist kostenlos. Spenden werden aber gerne entgegengenommen.
Sa
09
Mai
2015
Stolpersteine
Am 70. Jahrestag des Kriegsendes hat die Berliner SPD an verschiedenen Stellen zum Säubern von Stolpersteinen aufgerufen. So auch in Neubritz.
Der Initiative hatte sich proNeubritz e.V. angeschlossen. Karin Kuhrt verlas die Schicksale von deportierten oder ermordeten Menschen, die einst hier in der Nachbarschaft lebten. Es beteiligten
sich von der SPD der Abgeordnete Joschka Langenbrinck und aus der BVV Wolfgang Hecht.
Der Verein will noch einmal vor der Sommerpause und dann kurz danach Stolperstein-Führungen anbieten.
Mo
04
Mai
2015
SPD Neukölln putzt Stolpersteine
Am 8. Mai 2015 putzt proNeubritz e.V. gemeinsam mit dem Abgeordneten für Britz und die Köllnische Heide Joschka Langenbrinck Stolpersteine, die an die Opfer der Nazi-Diktatur
erinnern.
Treffpunkt 16 Uhr im Wahlkreisbüro des SPD-Abgeordneten Joschka Langenbrick in der Kranoldstraße 14.
Um eine telefonische Anmeldung unter Tel. 030-38107040 wird gebeten.
Fr
23
Jan
2015
Kein Stolperstein für Sigurd Franzke
Als sich proNeubritz für einen Stolperstein für Sigurd Franzke entschied, war nur der Name des Opfers bekannt und das er Verfolgter nach dem durch die Nazis verschärften § 175 StGB war, also
homosexuell.
Bei der Suche nach mehr Informationen in Archiven, Museen und Gedenkstätten stellte sich heraus, das Franzke bereits 1932 in die „NSBO“, einer betrieblichen Organisation für Mediziner der Nazis
und 1933 in die SS eingetreten war. Er war also Teil und Täter des NS-Regimes. Eine Beziehung zu einem Kameraden wurde ihm aber zum Verhängnis. Im März 1939 wurde er verhaftet und wegen
„widernatürlicher sexueller Neigung“ zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt. Im Oktober 1940 wurde er erst in das KZ Sachsenhausen deportiert und dann 1941 nach Groß Rosen im heutigen Polen. Von dort
aus wurde er in die Tötungsanstalt der „Aktion T4“ nach Bernburg verbracht, wo er am 26. März 1942 vergast wurde. So wurde er vom Täter zum Opfer.
Als Gunter Demnig von der Biografie von Sigurd Franzke erfuhr, bat er sich zunächst Bedenkzeit aus. Im Sommer letzten
Jahres signalisierte der Künstler in einem persönlichen Gespräch, dass er den bereits angefertigten Stein verlegen würde, wenn der Verein proNeubritz das wünschte und im Herbst teilte das Museum
Neukölln mit, dass der Stolperstein für Sigurd Franzke im März 2015 auf die Liste der zu verlegenden Stolpersteine kommt. Zudem wurde im Veranstaltungskalender des Museums für den 19. März 2015
zu einer Diskussion zum Thema “Vom Täter zum Opfer? Ein Stolperstein für Sigurd Franzke. SS-Mitglied und homosexuell. Über die Definition des Opfers im Kontext des Gedenkens” eingeladen.
Am 8. Januar 2015 wurde proNeubritz mitgeteilt, dass sich Gunter Demnig umentschieden hat und den Stolperstein für Sigurd Franzke doch nicht verlegen will, weil ein Stolperstein nicht ausreiche,
um auf die Täter-Opfer-Dimension im Fall Franzke hinzuweisen. Die geplante Veranstaltung wurde am 19. Januar 2015 offiziell wieder abgesagt.
Der Verein proNeubritz nimmt den Rückzug von Gunter Demnig mit Bedauern zur Kenntnis und respektiert die Entscheidung des Künstlers. Allerdings weist der Verein darauf hin, dass es bereits ein
Kriegsopfergrab für Sigurd Franzke auf dem Friedhof Koppelweg gibt und er damit bereits in früheren Jahren als Opfer anerkannt wurde. Gerade mit einer Ehrung eines Opfers „aus den eigenen Reihen“
könnte so manchem Neonazi klar gemacht werden, dass die Menschenverachtung der Nationalsozialisten selbst vor eigenen Leuten nicht halt machte.
Do
07
Aug
2014
Stolpersteine für Familie Althof
Auf Initiative des Vereins proNeubritz wurde am 7. August 2014 vor dem Haus Hermannstraße 123 in Neukölln durch den Künstler Gunter Demnig Stolpersteine für die jüdische Familie Althof verlegt.
Karl Althof wurde am 2. Juni 1880 in Hessen geboren. Seine Frau Dorothea, geb. Schnell kam am 27. Juli 1881 in Westpreußen zur Welt. Sie heirateten im Juni 1918. Am 7. November 1919 wurde Sohn
Arno Aron in Berlin geboren, sein jüngerer Bruder Siegbert verstarb mit 5 Jahren an Ruhr.
In der Hermannstraße 123 besaßen sie ein Geschäft für Damenbekleidung. 1938 wurden die Scheiben ihres Geschäfts eingeschlagen und Hetzparolen an die Wand geschmiert. Im Sommer 1942 bekam die
Familie den Befehl zur „Umsiedlung“ nach Riga. Sohn Arno sollte von Nachbarn versteckt werden, aber als er sich von seinen Eltern verabschieden wollte, lief er direkt der Gestapo in die Hände.
Die Familie wurde mit dem zweiten von vier „Osttransporten“ mit jeweils ca. 1.000 Menschen zur „Endlösung“ nach Riga deportiert. Ihr Todesdatum wird mit dem 22. Oktober 1942 angegeben. Eventuell
musste Arno zuvor noch Zwangsarbeit leisten, ehe auch er umgebracht wurde. Da die Opfer in Riga in einem riesigen Massengrab verscharrt wurden, bleibt das Schicksal und das genaue Todesdatum von
Arno ungewiss.
Mo
28
Jul
2014
Stolpersteinverlegung
Vor dem Haus Hermannstraße 123 werden am Donnerstag, den 7. August 2014, um 9 Uhr weitere Stolpersteine verlegt. Diese sollen an die Familie Karl, Dorothea und Arno Althof erinnern, die am 19.10.1942 durch die Nazis nach Riga transportiert wurde und seitdem verschollen ist.
So
13
Jul
2014
Stolpersteinführung in Neubritz
Zum ersten Mal hatte der Verein proNeubritz eine Stolpersteinführung organisiert. Ein Gutes Dutzend Interessierte waren der Einladung gefolgt, die auch in der Berliner Woche und im facetten magazin angekündigt wurde. Die Führung ging zunächst zum Stolperstein für Klara Jacob in der Silbersteinstraße, die als geistig behinderter Mensch in der Tötungsanstalt Brandenburg („Aktion T4“) vergast wurde. An der Hermannstraße / Mariendorfer Weg wurde der jüdischen Familie Althof gedacht, für die am 7. August Stolpersteine verlegt werden. In der Juliusstraße liegen Stolpersteine für die Familie Schäfer und für Leo Cohn, die als Juden in den Konzentrationslagern in Riga bzw. Auschwitz umgebracht wurden. In der Bruno-Bauer-Straße wohnte der sozialdemokratische Buchverleger Paul Fürst.
An der Britzestraße wurde auf Sigurd Franzke aufmerksam gemacht, der zwar selbst überzeugter Nazi war, doch aufgrund seiner Homosexualität verhaftet und in der Tötungsanstalt Bernburg vergast wurde. Der Stolperstein für ihn wird nach längerer Diskussion im nächsten Jahres verlegt werden. In der Rungiusstraße wird den jüdischen Schwestern Johanna und Else Grand gedacht, die der bevorstehenden Deportation durch Freitod zuvor kamen. In der Jahnstraße lebte der kommunistische Widerstandskämpfer Karl Tybussek. Die Führung endete in der Buschkrugallee. Die Brüder Erwin und Siegfried Wittenberg gehören zu den ersten Überlebenden, die mit einem Stolperstein geehrt werden, die zwar selbst dem Tod entronnen sind, jedoch ihre gesamte Habe und Familie im Holocaust verloren haben.
Do
26
Jun
2014
Stolpersteinführung in Neubritz
Der Stadtteilverein proNeubritz e.V. veranstaltet am Samstag, den 12.07.2014 um 14:30 Uhr eine kostenlose Stolpersteinführung.
Treffpunkt: Taxistand am S-Bahnhof Hermannstraße.
Wir suchen die von Gunter Demnig verlegten Stolpersteine auf und erfahren dabei etwas über die Menschen, deren Namen auf den Steinen stehen.
Der Spaziergang dauert ca. 2 Stunden und endet am U-Bahnhof Grenzallee.
Spenden werden gerne entgegengenommen.
Mo
28
Okt
2013
28.10.2013 Stolpersteinverlegung
In der Britzkestraße 1 soll in Gedenken an Sigurd Franzke, ein weiterer Stolperstein verlegt werden.
Sigurd Franzke war Verfolgter des Naziregimes nach § 175 StGB und wurde in Bernburg ermordet. Beigesetzt wurde er in Britz auf dem Alten Friedhof am Koppelweg. Hier befindet sich ein Gedenkstein mit der Inschrift: Sigurd Franzke *3.1.1912 + 26.3.1942 / 1939-1954"
Do
29
Nov
2012
29.11.2012 Stolpersteinverlegung
Heute verlegte der Künstler Gunter Demnig wieder Stolpersteine in Neukölln. In Neubritz wurden zwei dieser Steine über den Verein proNeubritz ermöglicht. Vor der Bruno-Bauer-Straße 17A wurde dem Verleger und Buchhändler Paul Fürst gedacht, der wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ im KZ Sachsenhausen umgebracht wurde und vor der Jahnstraße 12 Karl Tybussek, der wegen „Feindbegünstigung“ und „Brandstiftung“ in Brandenburg-Görden ermordet wurde.
Neben Bezirksverordneten von SPD und Grünen war auch der Wahlkreisabgeordnete Joschka Langenbrinck mit dabei. Anschließend reinigten Aktive des Vereins ältere Stolpersteine in Neubritz.
Ansprache vom 29.11.2012 zur Verlegung des Stolpersteins von Paul Fürst.